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Mumie aus dem Eis

  • Autorenbild: Damir Deljanin
    Damir Deljanin
  • 15. Nov. 2023
  • 2 Min. Lesezeit



Wenn Sie Deutsch lernen oder im deutschsprachigen Raum leben möchten, müssen Sie Ötzi kennen. Heute kennt ihn jedes Kind in Deutschland, die natürlichen Mumien aus der Eiszeit, und fast jedes Lehrwerk enthält irgendwo einen Text über ihn.



Ötzi, auch Ötzi der Mann aus dem Eis genannt, ist eine natürliche Mumie eines Mannes, der zwischen 3350 und 3105 v. Chr. lebte und im September 1991 in den Ötztaler Alpen (daher der Spitzname „Ötzi“) an der Grenze zwischen Österreich und Italien entdeckt wurde.


Es wird angenommen, dass Ötzi neben verschiedenen anderen Wunden auch durch eine Pfeilspitze in seiner linken Schulter getötet wurde, und die Art seines Lebens und die Umstände seines Todes sind Gegenstand zahlreicher Forschungen und Spekulationen.


Er ist die älteste bekannte natürliche menschliche Mumie in Europa und bietet einen beispiellosen Blick auf die Europäer der Kupferzeit. Sein Leichnam und seine Habseligkeiten sind im Südtiroler Archäologischen Museum in Bozen, Italien, ausgestellt.


Eines Tages im September entdeckte das Nürnberger Ehepaar Simon beim Wandern in den Tiroler Alpen eine Leiche in einem Gletscher. Helmut Simon hielt es für einen Haufen Altkleider und einen Müllhaufen, doch seine Frau Erika erkannte, dass es sich um einen Menschen handelte. Mit der Zeit stellten Pathologen fest, dass es sich um eine sehr alte Leiche handelte, und durch Radiokarbondatierung stellten sie fest, dass der Körper 5300 Jahre alt war.


Wir wissen viel über seine letzten Tage. Sie waren schwer. Er muss große Schmerzen gehabt haben, höchstwahrscheinlich war er auf der Flucht oder zumindest aus seinem Clan ausgeschlossen. Wir wissen genau, was er kurz vor seinem Tod gegessen hat. Wahrscheinlich war er damals schon verwundet. Er aß das fettreiche Fleisch des Alpensteinbocks, dazu Brot und Salat.





Dann, zehn bis zwanzig Minuten nach dem Essen, muss ihn ein Pfeil von hinten getroffen haben. Er starb schnell, der Magen blieb stehen, das Essen blieb, wie es war. Die Pfeilspitze ist noch heute darin. Wenn der Mann nicht sofort an der Pfeilwunde gestorben wäre, hätte der Schlag auf den Kopf ihn bald das Leben kosten können. Kurz darauf entfernte jemand – möglicherweise sein Mörder – den hölzernen Teil des Pfeils aus dem Körper. Aber er nahm nichts Wertvolles mit. Ötzi hatte einige Pfeile bei sich. Aber die meisten davon waren noch nicht fertig, nicht einmal sein Bogen. Er hat gerade während seiner Reise angefangen, diese Dinge herzustellen. Ötzis Mütze besteht aus Bärenfell und seine Kleidung aus Ziegenfell.



Es ist einfach erstaunlich, dass wir etwas aus dem Eis herausgeholt haben, das seit 5300 Jahren dort ist. Eine Zeit lang schien es, dass dieser Körper auf unserer Erde nicht mehr existieren könnte. Sein Zuhause ist auch ein Gletscher. Und wenn die globale Erwärmung voranschreitet, wird uns das Abschmelzen von Gletschern und Böden noch mehr unbekannte Menschen und Tiere offenbaren, als letzten Trost, bevor der Planet langsam zu einem unbewohnbaren Raum wird.


Der auf dem rekonstruierten Leben vom Ötzi basierende Film war ein großer Erfolg in den deutschen Kinos und trägt den Titel „Der Mann aus dem Eis“. Zum Deutschlernen ist der Film vielleicht nicht der beste, denn zumeist wird ein indogermanischer Dialekt verwendet, angereichert mit einigen Wörtern, um des Films willen, der einem Tiroler Dialekt ähneln,aber trotzdem ist der Film ein wahrer Genuss. Den Trailer hier auf Youtube.




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